Böhmisches Tor Trail
Kamýk – KAMAIK (die Geschichte des Dorfs)
Die Entstehung der sich am Rande des alten Siedlungsgebiets befindenden Ortschaft schätzt man auf die Mitte des 13. Jhdt. Der Name des Dorfs stammt vom altböhmischen Ausdruck für ein Felschen bzw. kleiner Stein – in deutschen Texten steht Kamnich. Die Bezeichnung Kamnich konnte durch den Namen der hiesigen Burg Kamnich aus dem Jahre 1319 – „munitio Kamnik“ inspiriert worden sein. Die erste Nachricht über Kamaik beinhaltet die Urkunde von Johann von Luxemburg vom 10. Januar 1319. Kurz davor wurde die Burg von Jindřich von Pokratice (Pokratitz) wieder aufgebaut. Er erhielte dann die Burg sowie das Dorf Žalhostice (Tschalositz) vom König, wobei diese als Ersatz für investierte Mittel dienen sollten. Jindřichs Nachkommen nannten sich selbst als Kamýkové von Pokratice. Die Burg und das Dorf waren in Besitz einer ganzen Reihe von Eigentürmern. Die Nachkommen Jindřichs waren Lehnsmänner des Königs bis zur zweiten Hälfte des 14. Jhdt., danach plünderte Kaiser Karl IV. die Güter und überließ sie dem Stamm Zajícové von Hasenburg. Erwähnenswert ist die Besitzerin Sylvie Kateřina (die Gräfin von Carett und Millesima), die Kamaik nach dem Tode ihres Ehemanns Heřman Černín von Chudenice im Jahre 1651 gewann, Sie verband das Kamaiker Gut mit der Herrschaftsgut in Lovosice (Lobositz). Später heiratete sie den Vilém von Baden-Baden und gründete die Kapelle St. Johannes des Täufers in der Wüste, die sich unweit des Dorfes befindet. In Kamaik war auch eine Brauerei in Betrieb. Die erste Nachricht über ihre Existenz steht im Jahre 1543 in den sog. Landtafeln. Die Brauerei ging jedoch in der Zeit zwischen den Weltkriegen unter und wurde nie erneut. Die auf einem steilen Basaltfelsen stehende Burg Kamaik wurde zu Bewachung des Handelswegs auf der Elbe benutzt. Lange hatte sie sowohl eine militärische als auch eine Wohnbedeutung. Um die Mitte des 16. Jhdt. begann Kamaik jedoch zu verfallen. Anfang des 19. Jhdt. wurde die Burg von einigen Bränden verwüstet und schließlich in 60er Jahren des 19. Jhdt. niedergerissen. Den Weg zu der Burgruine, deren Grundriss fast die gesamte Fläche des Basaltfelsen bedeckt, zeigt heute ein Wanderzeichen. Die Ruine von Kamaik ist heute die Dominante des gleichnamigen Dorfes.
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