Türme und Perspektiven
Kozákov - Riegrova chata
Kozákov (744 m) ist ein Teil des Jeschken-Kosakow-Kammes (Ještědskokozákovský hřbet). Es entstand durch dessen Erheben entlang des Lausitzer Bruches vor 5 Mio. Jahren und ist von altpaläozoischen Phylliten, Karbon- und Permgesteinen, Kreidesandsteinen und tertiären Basalten gebildet. Im Jungpaläoziokum entstanden auch kleine Kohlenflötzchen. Die vulkanische Tätigkeit des Jungpaläozoikums wird auch durch den Effusivkörper des sog. mandelförmigen Melaphyrs im Votruncův lom (Votrubec-Steinbruch) belegt. In den Höhlungen in Melaphyr kristallisierten verschiedene Quarzabarten, Achate, Jaspise, Chalzedone, Zeolithe usw. Die Steine von Kozákov wurden bereits von Frühzeitjägern genutzt.
Mesozoische Kreidesandsteine z. B. in Měsíční údolí (Mondtal) wurden durch tektonische Bewegungen in eine Schräglage herausgeschleppt. In Süßwassersedimenten aus dem Cenoman am Radostná studánka (Radostná-Brunnen) kam eine braune Kreidekohlenlage vor. Am Westabhang von Kozákov erreichen die mesozoischen Sandsteine die höchste Lage im ganzen Gebiet (667 M. ü. M.). Die jüngste Vulkantätigkeit verlief im Tertiär. Ein Teil des Nordabhangs ist mit Basaltergüssen bedeckt. Pyroklastische Gesteine stellen volumenmäßig nur etwa 5 % von der Produktmasse vor und tauchen am Anfang und in der Mitte der Vulkantätigkeit auf. Im Gipfelteil von Kozákov sowie im Krater bei Prackov kann man Vulkanbomben finden, in Basalten sind die sog. Olivinkerne am besten entwickelt.
Der höchste Gipfel des Böhmischen Paradieses zog auch Baumeister an. Ursprünglich sollte auf Kozákov ein Monument für František Ladislav Rieger (†1903) erbaut worden. Geldmangel, der Weltkrieg und die Entstehung der Tschechoslowakei wickelten sich zu einer Entscheidung ab, in den Jahren 1926 – 1928 eine Touristenbaude auf dem Gipfel zu erbauen. Die Gaststätte mit ihrer Holzanbau, die als ein Platz für die dem Rieger gewidmeten Exposition gemeint wurde, wurde jedoch am 19. 5. 1945 vom Feuer verzehrt. Der Klub der Tschechischen Touristen machte sich um die Rekonstruktion der Baude zurück in ihr ursprüngliches Aussehen wie in der Zwischenkriegszeit verdient. Überdies wurde im Jahre 1994 nur ein Paar Schritte von der Baude entfernt ein neuer 40 Meter hoher Aussichtsturm der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kontakt
Geopark UNESCO Český ráj
Jiří Vlasák
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