Erkennungsroute Rotava
Basaltsteinbruch Kernberg
Der Hügel Kernberg ist nur aus historischen Postkarten bekannt. An seiner Stelle gibt es heute eine überflutete Grube. Ursprünglich stand der Basaltberg die herumliegende Hochebene um 76 m über. Er bestand aus einem extrem festen und geschäftlich attraktiven vulkanischen, basaltähnlichen Gestein, das sich in den Säulen brach. Der effusive Körper verengte sich zylinderförmig mit zunehmender Tiefe. In der Tiefe von 50–100 m war das Zufuhrkanal nur 30–50 m breit. Die Säulen waren meilerförmig angeordnet, in der Mitte vertikal und in Richtung des Umfangs des Körpers allmählich fast horizontal. Sie erreichten eine Rekordhöhe von über 40 m.
Das Gestein vom Kernberg heißt Nephelin-Basanit. Das mikroskopische Bild zeigt Augit, Olivin, Nephelin, vereinzelt Feldspat und vulkanisches Glas. Eingeschlossen sind geschmolzene Granit-Fragmente von einer Millimeter- bis Metergröße.
Die ältesten Erwähnungen des örtlichen Steinbruch für Schotter und Flussmittel für Eisenhüttenwerke stammen aus dem Jahr 1785. 1905 bauten hier „Erzgebirgische Basaltsplittwerke“ dampfgetriebene Brech- und Siebanlagen. Die Firma produzierte auch Pflastersteine, die in die ganze Monarchie und ins Ausland exportierte. Die Lagerstätte erwarben Im Jahr 1920 die „Vereinigten Basaltsteinbruchwerke“ mit Sitz in Karlsbad. Basaltsplitt wurde auch in die Glasfabrik in Nové Sedlo (Neusattel) geliefert, weil er dem Flaschenglas eine gewünschte leuchtendgrüne Farbe gab. In der 1930er Jahren wurde hier Steingut für Straßen und Wege von Graslitzer Firma Franz Wolf abgebaut. Während beider Weltkriege arbeiteten im Steinbruch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter.
Nach 1945 wurde das Unternehmen verstaatlicht. Im Jahr 1946 produzierte es 37.000 Tonnen hochwertiges Straßen- und Eisenbahnsplitts, neben einer kleineren Menge von Pflastersteinen, Prellsteinen und Quadern zur Verstärkung der Flussbette und Dämme. In den 1960er Jahren wurde jährlich rund 120.000 Tonnen Splitt gewonnen. Bis 1969 war der Hügel fast geebnet mit dem umgebenden Gelände. 1977 übernahm die Lagerstätte das Unternehmen Braunkohlebergwerke und Brikettfabriken Sokolov, das jährlich 90.000 Tonnen Splitt förderte. Nach der Erschöpfung der Reserven war der Betrieb im Jahre 1995 stillgelegt.
Dieser Text wurde für Sie von Petr Rojík vorbereitet.