Der historische Lehrpfad „Jáchymover Hölle“
Maria-Hilfskapelle
In Jáchymov sind drei kleine, historisch bedeutsame Kapellen. Sie wurden entlang des berühmten Pilgerwegs von Jáchymov nach Mariánská erbaut. Sie existieren mehr als 200 Jahren. Wahrscheinlich stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, können aber sogar noch älter sein. Zwei von ihnen sind hier in Nové Město, der alten Bergbausiedlung, und die dritte ist die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit in Mariánská.
Diese Kapelle ist die meist zitierte örtliche Kapelle in der historischen Literatur. Nach der Liste der Denkmäler von 1913 war es ein gemauertes, scharf verputztes und weiß angestrichenes Gebäude mit Schindeldach. In der Kapelle befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes Mariahilf. Anstelle der ursprünglichen Ölgemälde auf Leinwand geht es nur um eine Fotokopie dieser Arbeit. Das Bild mit einem charakteristischen, durchsichtigen Schleier schaffte Lucas Cranach der Ältere nach 1537. Das Werk wurde sehr häufig kopiert, das Original befindet sich im Hochaltar des Innsbrucker Doms. Das Motiv wurde zu einem der am weitesten verbreiteten Marienbilder in Tirol, Süddeutschland und im Alpenraum. In Tschechien sind seine Kopien von Wallfahrtskirche St. Anna in Sedlec (Zettlitz) bei Karlsbad und Pfarrkirche Jungfrau Maria vom Stern (Panna Maria Pomocná z Hvězdy) in Železná Ruda aufgeführt.
Lucas Cranach, ein Freund Martin Luthers, hatte das Bild für den Sächsischen Hof zu Dresden gemalt. Erzherzog Leopold V. wählte es als Gastgeschenk bei einem Besuch und brachte das Bild aus Dresden zuerst nach Passau, wo er Bischof war, und dann nach Innsbruck, wo er Regent war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es bei Marienandachten öffentlich verehrt, und um 1650 erhielten es die Innsbrucker für ihre Pfarrkirche, den heutigen Dom.