Der historische Lehrpfad „Jáchymover Hölle“
Das Lager Rovnost - Geheimcode „P“
Sie befinden sich auf dem historischen Lehrpfad „Jáchymover Hölle“, der durch wenig bekannte, wunderschöne, aber wegen seiner Vergangenheit unvergeßliche Orte führt. Der Lehrpfad entstand durch die Initiative des Bergbauvereins „Barbora“ in Jáchymov mit Unterstützung durch die Konföderation der politischen Gefangenen und des Klubs der tschechischen Touristen.
Das ehemalige Lager für deutsche Kriegsgefangene, auch „Alte Rovnost“ genannt, stand direkt auf alter Halde neben dem Förderturm. Die Halde mit hohen Urangehalt wurde abgebaut und in der Nähe Plattform entstand 1950 das Lager „Neue Rovnost“. Die Grube wurde im Jahre 1792 gegründet und Rudolphschacht benannt. Im Jahre 1850 erhielt sie den Namen Werner, in Erinnerung an den bedeutenden deutschen Geologen. Der Namen „Rovnost“ („Gleichheit“) bekam den Schacht erst nach dem Jahr 1945.
Auf dem Lagergelände befanden sich Büros und Wohnheimen der Lagerleiter. Es gab dort Wachstuben, Wachtürme und andere Überwachungseinrichtungen. Es fehlten nicht Magazine, Waschküche, Bad, Küche, Kantine und kulturelles Zentrum. Ein wesentlicher Teil des Lagers bestand aus Wohnbaracken. Sie waren gleich als die meisten anderen Lagergebäuden aus Holz erbaut. Im Lager waren zwei Tore. Mit dem Haupttor wurde Kontakt mit Außenwelt gesichert. Der zweite Tor verknüpfte das Lager mit dem Arbeitsplatz, der Grube Rovnost. Es ging um einen Tunnel aus Stacheldraht, durch den die Gefangene in Reihen zur Schicht und zurück kamen. Der Tunnel wurde unter den Slangworten „Gasse verlorener Hoffnungen“ oder „Gasse des Kommunismus“ bekannt.
Gefürchteter Lagerführer war Albín Dvořák, für seine niedrige Statur " Däumling" genannt. Er trug schwer den Handicap litt unter Minderwertigkeitsgefühlen, die mit Sadismus maskierte. Das Arbeitslager Rovnost wurde zum 1. Juni 1961 geschlossen.