česky english deutsch >>>

Der historische Lehrpfad „Jáchymover Hölle“

Der Kreuzweg

Sie befinden sich am Anfang des historischen Lehrpfads „Jáchymover Hölle“, der durch wenig bekannte, wunderschöne, aber wegen seiner Vergangenheit unvergeßliche Orte führt. Sie stehen in der Mitte der historischen Stadt Sankt Joachimsthal, eines Ortes mit der 500 Jahre langen Bergbautradition. Die ruhmvolle Vergangenheit wird durch die tragische Periode von 1945 bis Anfang der 1960er Jahre geprägt. Im Interesse der Spiele der Supermacht Sowjetunion wurde damals in Jáchymov Uranerz abgebaut. Jáchymov war die einzige geöffnete Uranlagerstätte auf dem Gebiet der entstehenden sowjetischen Einflußsphäre. Anfangs wurde das Uranerz von deutschen Kriegsgefangenen abgebaut, aber bald wurde Häftlinge „heimischer Produktion“ ersetzt. In der Umgebung von Jáchymov und Horní Slavkov wurden 1949–1953 18 Arbeitslager errichtet. Wie Sie auf dem Lehrpfad selbst sehen werden, wurden alle diese Lager fast spurlos vernichtet. Benannt wurden die Lager nach den nächstgelegenen Gemeinden, öfter aber nach den Schächten in welcher Nähe sie errichtet wurden.

Lage der Arbeitslager in Umgebung von Jáchymov (1952)

Die Lager wurden schnell mit Tausenden von Häftlingen, die in anstrengende Arbeit unter Tage gezwungen wurden, gefüllt. Aber auch das war nicht genug, die unmenschlichen Bedingungen in den Arbeitslagern waren keine Ausnahme. Stetig wurden die Häftlinge in dem Glauben bekräftigt, daß sie nur "MUKL“ sind (eine Abkürzung von „Muž Určený K Likvidaci“ („Mann zur Liquidation verurteilt“). Bis 1961 erlebten das erbärmliche Leben in Arbeitslagern rund 65.000 Personen. In weniger als 15 Jahren des Bergbaus wurde fast 8.000 Tonnen Uran abgebaut, die Gesamtmenge des geförderten Materials war mehrfach größer. Im Untertage wurden mehr als 1100 km von Strecken getrieben.

Am Querschlag im Uranbergwerk (Emil Kotrba, 1978)

Zum Gedenken der Opfer politischer Gefangene wurde 1996 vor der Kirche St. Joachim 15 Steine mit Namen einzelner Arbeitslagern installiert. Der gesamte Zyklus wurde „Kreuzweg für die Freiheit“ benannt.

Jáchymover Pechblende

Nützliche Informationen

Der Lehrpfad entstand durch die Initiative des Bergbauvereins „Barbora“ in Jáchymov mit Unterstützung durch die Konföderation der politischen Gefangenen und des Klubs der tschechischen Touristen.

GPS Position

N 50° 22.329', E 12° 54.810'
[GPX]

[MAPY.CZ]