Bergmännische Städte und Dörfer
Staré Sedlo (Altsattel)
Die erste überlieferte Erwähnung einer Festung namens Sattel (Sedlo) stammt aus dem Jahr 1249. Die Festung stand auf einem Felsvorsprung am rechten Ufer der Eger (Ohře) und diente als vorgeschobener Verteidigungsposten der Elbogener Burg. 1397 überließ König Wenzel IV. die Festung der Stadt Elbogen (Loket). 1414 war Sedlo ein Pfarrdorf im Besitz des niedrigeren Adels. Nach Entstehung von Nové Sedlo (Neusattel) im Jahre 1454 begann man für die Gemeinde den Namen Staré Sedlo (Altsattel) zu benutzen.
Aus der Mitte des 16. Jahrhunderts sind die ersten Berichte über Vorkommen von Braunkohle und Schwefelkies (Pyrit) führendem Schieferton in der Umgebung bekannt. Aus dieser Zeit stammt auch die erste Erwähnung des Betriebs der Heiligen Dreifaltigkeit, einen der ältesten Hersteller von Alaun, Eisenvitriol, Schwefel und Schwefelsäure in der Sokolover Region. Neben den Kieserzen hat man in der Umgebung der Ortschaft auch Braunkohle gefördert, deren untertägiger Abbau Ende der 1950er Jahre seinen Höhepunkt erreichte. Die Kohle wurde bis 1988 auch im Tagebau in der Grube Michal gewonnen, an dessen Stelle nach Beendigung des Abbaus und der wasserwirtschaftlichen Rekultivierung ein beliebtes Erholungsgebiet entstanden ist.
Die wichtigsten Baudenkmäler in der Gemeinde sind die Kirche der Hl. Dreifaltigkeit und das klassizistische Schloß, ehemals Familiensitz des bedeutenden Industriellengeschlechts der Starcks, heute Gemeindeverwaltung. Ein wichtiges technisches Denkmal ist der Erbstollen Johannes des Täufers, dessen Mundloch sich unweit der Hängebrücke unter dem Schloß befindet. Das tief eingeschnittene Tal der Eger bei Staré Sedlo ist ein geschütztes Naturdenkmal mit zahlreichen Pseudokarsthöhlen und dem Vorkommen von Fossilien einer subtropischen tertiären Flora.
Nützliche Informationen
Quellen:
- Jiskra J. (2005): Johann David Edler von Starck. – Krajské muzeum Karlovarského kraje Sokolov. 218 S.
- http://www.staresedlo.cz/