Bergmännische Städte und Dörfer
Chodov (Chodau)
Chodov ist die zweitgrößte Stadt des Bezirks Sokolov. Das Ort ist 1195 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zu Ende des 12. Jahrhunderts war es Bestandteil des Grundstückseigentums des Klosters in Waldsassen, das sich bis nach Böhmen erstreckte. 1890 wurde Chodov (Chodau) Marktflecken. Durch Erlaß von Kaiser Franz Josef I. vom 30. September 1894 wurde es zur Stadt erklärt. Das früher landwirtschaftlich geprägte Chodau änderte sein Aussehen wesentlich in der Zeit der Industrialisierung, wo reiche Bodenschätze, besonders Kohle und Kaolinerden, in der Umgebung gefördert wurden. Seit Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Braunkohlenförderung; im Jahre 1810 begann die Porzellanherstellung. Zur weiteren Entwicklung der Stadt trugen Maschinenbauwesen, Baufertigung und Glasbläserei bei.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wandelte sich Chodau in ein Wirtschaftszentrum des Industriegebietes zwischen Sokolov (Falkenau) und Karlovy Vary (Karlsbad) mit einem reichen Gesellschafts- und Kulturleben. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges und die Aussiedlung der deutschen Bevölkerung brachten Änderungen der Zusammensetzung der Bevölkerung von Chodov. In 1960er Jahren, mit der Entwicklung des Bergbaus und der Bau einer chemischen Fabrik in Vřesová, wurde in Chodov eine neue Plattenbau-Siedlung erbaut.
Das bedeutsamste Bauwerk ist die Sankt-Laurentius-Kirche. Sie wurde im 18. Jahrhundert nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer errichtet. Auf dem Altar befindet sich ein Gemälde des Malers Peter Brandl. Bronze Gongs aus der ursprünglichen Glockenturm-Maschine wurden 2003 als Kulturdenkmal erklärt.
Aufgrund der relativ großen Tiefe des Kohleflözes wurden in der Nähe des Chodov hauptsächlich untertägige Bergwerke gegründet. Auf dem Stadtgebiet arbeiteten Franzisci (1918–1930), Ida (1938–1939), Heinrich I. (1924–1942), Josefi-Anna (bis 1913), Laurenti (1857–1917) und Richard (1896–1926). Zur benachbarten Gemeinde Božičany reichten die Bergwerke Caroli (1850–1915), Caroli-Hedy (1915–1920), Heinrich II. (1920–1944) und Heinrich III (1941–1950). An die Bergbautradition erinnern die Bergmannsgeräte im Gemeindewappen
Nützliche Informationen
Quellen:
http://de.wikipedia.org/…edlo_u_Lokte
Jiskra J. (1997): Z historie uhelných lomů na Sokolovsku od Johanna Davida Adler von Starcka po Sokolovskou uhelnou a. s. Sokolovská uhelná, Sokolov.