Bergmännische Städte und Dörfer
Dolní Nivy (Unter Neugrün)
Die Gemeinde Dolní Nivy (Unter Neugrün) liegt am südlichen Fuß des Westerzgebirges am Bach Lomnický potok. Nach Süden schließen sich große Abraumhalden des Braunkohlenbergbaugebietes im Sokolover Becken an. Westlich erhebt sich der Tvrdý kopec (633 m), im Norden der Ovčí vrch (662 m) und im Nordosten der Holý vrch (644 m). Die Gemeinde Dolní Nivy besteht aus den Ortsteilen Boučí, Dolní Nivy, Horní Nivy und Horní Rozmyšl.
Neugrün wurde erstmals 1353 im Zuge des Verkaufes des Hofes Schönwerth an Abrecht Notthafft von Thierstein als Sitz der Ritter Heinrich, Friedrich und Franz Pressater erwähnt. In Unter Neugrün erfolgte schon seit langen Zeiten Bergbau. Die Lagerstätten zeigten sich jedoch als wenig ergiebig und der Erzbergbau wurde wieder eingestellt. Am Waldrand erfolgte der Abbau von Ton in mehreren Gruben. In Ober Neugrün wurde Bergbau auf Blei und Silber betrieben. Im Süden standen seit dem 19. Jahrhundert Braunkohlenschächte in Betrieb. Um 1840 hatte Unter Neugrün 220 Einwohner und bestand aus 33 Häusern. 1930 hatte das Dorf 505 Einwohner, 1939 waren es 536. In den 1950er und 1960er Jahren begann ein intensiver Braunkohlenabbau im Tagebaubetrieb südlich des Ortes. Im Tagebau wurde das Braunkohlenflöz Josef abgebaut, welches ein separates Kohlebecken von Ausmaßen 1,5 x1, 2 km bildete. Das Kohleflöz war stellenweise reich an Schwefelkiese (Pyrit, Markasit), die oft in schönen mineralogischen Stufen vorkamen. Dieses Gebiet ist heute im ganzen mit der Großen Untererzgebirgischen Abraumhalde überdeckt.
Die Bergbaugeschichte der Ortschaft wird mit dem Gemeindewappen erwähnt. Im blauen Schild sind drei goldene Getreideähren auf einem aufgebogenen grünen Schildfuß mit goldenen kreuzgelegten Hammer und Schlägel gesteckt.