Bergmännische Städte und Dörfer
Habartov (Habersbirk)
Habartov (Habersbirk) liegt zwischen Erzgebirge und Kaiserwald im Sokolover Becken, am Rande eines Braunkohlenabbaugebietes. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1339. Dem damaligen Besitzer Johann Prisner folgten u.a. die Familien Pergler von Perglas und die Stolz von Simbsdorf, die ihn 1573 erwarben. 1668 wurden die Grafen von Nostitz und 1719 Heinrich Mulz von Waldau neue Grundherren. Zwischen 1737 und 1790 war Haberspirk Teil der Herrschaft Hertenberg, danach bildete der Ort bis zur Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1850 wieder eine eigene Gutsherrschaft. Im späten 19. Jahrhunderts hatte Habartov 314 Häuser und 1.500 Einwohner. Nach weiteren 30 Jahre gab es dort 425 Häuser in dreieinhalb Tausend Menschen. Am 13. September 1938 trat in Habartov (damaliger Habersbirk) zu einem blutigen Zusammenstoß, wenn die hiesige faschistische Radikalen versuchten, die Polizeiwache zu besetzen. Das Ereignis wird im Museum der Sicherheitskräfte dokumentiert. Nach dem Krieg wurde das alte Teil des Dorfes wegen Kohleabbau niedergerissen. Bis 1963 dauerte Bau einer neuen Habartov. Sie bestand es aus der neuen Siedlung mit dem Überbleibsel des alten Dorfes und den Ortsteilen Kluč und Úžlabí. 1976 wurden Horní Částkov und Lítov zur Stadt angeschlossen. Die Stadt war ursprünglich von großen Tagebauen und Abraumhalden umgeben. Im Südwesten arbeitete der Bergwerk Boden mit Lítov-Abraumhalde, im Süden bis Südosten der Tagebau Medard-Libík. Heute kommt zur Wiederbelebung dieser „Mondlandschaft“ zu einem Erholungsgebiet mit dem Zentrum des Sees Medard.
Die Aktivitäten um den See kann man am besten aus der Aussicht „MASák“ beobachten. Zu interessanten geologischen Zielen gehören auch die „Habartovské sluňáky“ (große Quarzitblöcke) nördlich von der Stadt.
Habartov wurde eine Stadt im Jahre 1960 und seit 1975 hat eigenen Stadtwappen. Das Wappen zeigt eine Bergmannslampe mit zwei Lindenzweigen auf schwarz-grünem Schild.