česky english deutsch <<<

Broumov

Lehrpfad „Hamerský potok“

Der im Sommer 2010 fertigges­tellte Lehrpfad „Hamerský potok“ beginnt an der Stelle, wo von der Straβe, die von Zadní Chodov nach Broumov führt, ein Waldweg abbiegt. Der Pfad macht mit Natursehenswürdig­keiten in der Umgebung des Baches Hamerský potok und der Historie der Eisenerzverar­beitung und Farbenherstellung bekannt. Das Tal des Baches war unter der Herrschaft der Berchem – Haimhausen auf dem Herrengut Chodová Planá ein bedeutendes Industriegebiet. Die Pfadumgebung bilden vor allem cordieritische und biotitische Paragneise und Migmatite, die mit einem Streifen von Orthogneisen mit Muskovit und Biotit durchgesetzt sind. Die 2,1 km lange Trasse hat 8 Haltepunkte und beginnt im flachen Tal des Bachs Huťský potok ungefähr ein Kilometer vor Broumov. Ein befestigter Weg führt zum Hamerský Bach, dessen Wasserkraft zum Antrieb der Eisenhammer und der Mühle ausgenutzt wurde. Am Waldrand steht die denkmalgeschützte, mehr als 250 Jahre alte Broumover Esche. Sie gehört zu den ältesten Bäumen im Pilsner Landkreis und stellt die drittstärkste Esche in der Tschechischen Republik dar. Der heute mächtige und in der Basis mit Wurzelbeulen überwucherte Stamm wurde im Jahre 1746 gepflanzt. 2006 betrug der Stammumfang 673 cm. Hinter der Esche beginnt eine imposante Eichenallee über mehr als einen Kilometer entlang des Weges von der Mühle bis unter das Schlösschen in Broumov. Durch die Eichenallee führt ein Weg weiter zu Überresten des Unteren (Dolní) Hammers. Die Grundlage des Pfades zwischen der Promenhofer Esche und der Eichenallee bilden Orthogneise. Der fünfte Halt befindet sich am Unteren Hammer, wo das Roheisen aus dem unweit davon entfernt liegenden Hochofen verarbeitet wurde. Oberhalb des Hammers gibt es auf einem Privatgrundstück einen kleinen Teich und eine Hütte. Ein weiterer Halt macht mit der Geschichte der Farbenherstellung in der sog. Färbermühle bekannt. Die Färbermühle, deren erste Erwähnung aus dem Jahre 1760 stammt, trug damals den Namen „Gräfliche Blauen-Farbe Fabrik". Die verschiedenen Begriffe wie z. B. Kobaltverarbeitung; Kobaltglas-, Bläuel- oder Emailherstellung und die Färbermühle“ belegen den Gedanken an die Herstellung von Waschblau, allgemein bekannt als Email. Die Grundlage von Email ist Kobaltblau, auch Bläuel genannt. Die Verwendung war sehr vielfältig, insbesondere diente es zur Färbung von Textilien, Papier, Porzellan, Email, Glas und weiterer Materialien. Der Betrieb kaufte und importierte etwa 10 Tonnen Kobalterz jährlich aus Joachimsthal. Im Jahre 1774 erreichte der Betreib einen Umsatz, der die 12 Tausend Gulden überstieg und man verkaufte 50 Tonnen an Bläuel. Die blauen Farben wurden in die Großhandelslager nach Bamberg und Amsterdam gebracht. An der Stelle der Färberei steht seit 1771 der Hochofen der Promenhofer Eisenhüttenwerke. Der Lehrpfad endet bei der Promenhofer Fichte mit einem Stammumfang von 4,30 m und einer Höhe von etwa 40 m und einem geschätzten Alter von 200 Jahren. In der Nachbarschaft des Baumes befindet sich das Denkmal des Heiligen Veits. Der Pfad endet am Rand der Gemeinde Broumov, wo sich in dem alten Schlösschen, das im 18. und 19. Jahrhundert durch das Wald- und Hüttenamt genutzt wurde, ein Restaurant befindet.

Plan des Lehrpfades

***

***

GPS Position

N 49° 53.161', E 12° 37.330'
[GPX]

[MAPY.CZ]