Bergmännische Städte und Dörfer
Pernink (Bärringen)
Pernink ist ein Bergbaudorf auf der tschechischen Seite des Erzgebirges, die auf den reichen Zinnerzvorkommen gegründet wurde. Der Legende nach ist die Lagerstätte 1532 nach aus einer Bärenhöhle gegrabenen Zinnerztrümmern gefunden worden. Von hier solle auch gesagt die Ortsnamen Bärringen abgeleitet. Die Bergbausiedlung trägt jedoch wahrscheinlich die Name einer den Siedlerfamilien (der erste bekannte Bürgermeister des Dorfes war Jorg Eggner, als Peer genannt). In seiner Blütezeit verdankt Pernink nicht nur Zinn, sondern auch der Gewinnung von Silbererzen. 1559 erteilte der Gutsbesitzer Joachim Schlick Stadtrechte der Ortschaft.
Die wichtigsten Zinnlagerstätten fanden sich auf dem Perninský Hügel westlich des Dorfes und auf dem Wölfling in Richtung Hroznětín. Bedeutend waren die Seifen entlang des Bystřice Baches. Der Bergbau kulminierte im 16. Jahrhundert, als nur im Bystřice-Tal 72 Pochwerke arbeiteten.
Der Dreißigjährige Krieg 1618 – 1648 brachte Bergbauunterbrechung und anschließende Exodus der protestantischen Bergleute nach Sachsen. Mit dem Rückgang des Bergbaus suchte die Bevölkerung alternative Lebensgrundlagen in kleinen Handwerken. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Textilfabrik gegründet. Eröffnung der Eisenbahn von Karlsbad nach Potůčky und weiter nach Sachsen im Jahr 1899 brachte neuen Wohlstand. Die guten Zeiten dauerten bis zum Zweiten Weltkrieg mit schrecklichen Folgen die mit aussiedeln von Mehrheit der Anwohner kulminierten. Aber die Wunden werden allmählich zugeheilt und Pernink wird derzeit zum ruhigen Ferienort.
Das Wappen der Gemeinde wurde 1562 von Joachim Schlick bestätigt. Geteilter Schild hat das rechts ein rotes und links ein goldenes Feld. An der Verbindung beider Felder ist ein roter Turm, am Boden mit Schlick’schem Wappen. Das rote Feld trägt Bergmannsgeräte – Schlägel mit Eisen oben und Hacke mit Rechen unten. Auf der linken Seite des Turms ist in dem goldenen Feld ein kletternder Bär abgebildet.
Quelle: Rojík P. (2000): Geschichte des Zinnbergbaus im westlichen Erzgebige. – OMK Sokolov. 232 S.