česky english deutsch <<< >>>

Bergmännische Städte und Dörfer

Rýžovna (Seifen)

Die bergige Region zwischen Boží Dar und Potůčky gehörte im 15. und 16 Jahrhunderts abwechselnd zu Böhmische Krone und Sachsen. 1459 fiel sie aus den Händen des Königs Georg von Podiebrad zu sächsischen Kurfürste. Nach dem Sieg der Katholiken über Protestanten in Schmalkalden schloß sie 1546 Ferdinand I. von Habsburg wieder zur Königreich Böhmen. Rýžovna, früher deutsch Seifen, tschechisch Sejfy, entstand an der Stelle einer Bergbaueinöde, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf reichen Zinnseifen gegründet worden war.

Zinnseifen im Mittelalter

Das Zinnerz wurde durch Waschen (Seifen) der Schotterablage­rungen gewonnen, in die es aus primären, an Granitintrusionen gebundenen Lagerstätten gelangte. Später richtete sich die Aufmerksamkeit des Bergbaus auf Silbererzgänge, in denen die Gruben „Glück mit Freude“ und „Segen Gottes“ angelegt wurden. Neben Silber hat man auch Wismut gewonnen. In den Jahren 1946–1959 wurden hier auch 1,4 Tonnen Uran gefördert. Bis zum Zweiten Weltkrieg standen in Seifen 70 Häuser, eine Schule und eine Kirche. Administrativ gehört Rýžovna unter die Stadt Boží Dar.

Seifen im Jahre 1927

Die meist verbreiteten Gesteine in der Umgebung sind Phyllite – ursprünglich Sedimente des kambrisch-ordovizischen Meeres, die bei den späteren gebirgsbildenden Prozessen zu Schiefern umgewandelt wurden. Am Ende der Gebirgsfaltung intrudierten in die metamorphen Gesteine Granitschmelzen, die vor 300 Mio. Jahren den ausgedehnten Erzgebirgspluton entstehen ließen. Nach Jahrmillionen andauernder Abtragung der überdeckenden Gesteine wurde der Pluton stellenweise an der Erdoberfläche angeschnitten, wo er heute als großes Granitmassiv in Erscheinung tritt. Zu diesem gehört auch das kleine Plattener Massiv zwischen Hřebečná, Horní Blatná und Pila. Viel jünger sind die Basalte, die während der vulkanischen Tätigkeit im Tertiär, vor 35–17 Mio. Jahren entstanden. Sie bilden heute auffällige Erhebungen, wie z. B. den Božídarský Špičák, Plešivec u. a. Aus Basalt besteht auch der Kamm zwischen Rýžovna und Hřebečná. Das Gestein ist im aufgelassenen Steinbruch gut erschlossen, dort kann man auch seine modellartig ausgebildete säulige Absonderung beobachten.

Steinbruch Hřebečná-Rýžovna

GPS Position

N 50° 24.375', E 12° 50.229'
[GPX]

[MAPY.CZ]