Die Burgen auf den Felsen
Frýdštejn
Die Burg steht auf natürlichen Aufschlüssen von zahlreichen Felschen von erhobenen Sandsteinschichten der Korycanské-Schichtenfolge vom Cenoman. Die Sandsteine sind dem sog. Lausitzer Bruch entlang erhoben. Die bedeutende Störung zieht sich in der Länge von mehr als 110 Km von Dresen bis auf Kozákov bei Turnov hin. In der Umgebung von Frýdštejn hat sie Charakter von einer Verbiegung (Flexur). Die Monoklinalfalte oder Monoklinale wird auch als Flexur genannt.
Rostgraue, mittelkörnige Lehmsandsteine mit starker Beimischung von Limonit und mit dem Mineral Glaukonit bieten zwar kein komplettes Profil durch die Schichtenfolge, von dem geologischen Gesichtspunkt her sind jedoch die Funde von versteinerten Austern oder von Kammmuscheln der Gattungen Rhynchosteron, Ostrea, Neithea oder Pecten auf erhobenen Cenoman-Schichten vom böhmischen Kreidemeer in der Felsenwand interessant.
Die wohl in der Hälfte des 14. Jahrhunderts durch die Herren von Dražice oder Biberštejn gegründete Burg wurde während der Hussitenstürme dank ihrem damaligen Besitzer, Bohuš von Kováň, dem ergebenen Anhänger vom König Zikmund Lucemburský, zur Stütze der katholischen Seite. Von dem älteren oberen Teil der Burg mit Wohngebäuden haben sich Reste vom 15 m hohen Rundturm erhalten, die heute für Frýdštejn so charakteristisch sind. Im jüngeren Teil haben Brunnenturm und wirtschaftliches Hinterland gestanden. Im Jahre 1540 wurden die Herren von Vartemberk zum Besitzer der Burg und des anliegenden Herrschaftsgutes, denen jedoch ihr Grundbesitz durch den König bald konfisziert wurde und die Dominien Frýdštejn und Dub nachfolgend von Jan von Oppersdorf gekauft wurden. Am Ende des 16. Jahrhunderts war die Burg verödet. Seit mehr als hundert Jahren ist die Burgruine der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Mai – Oktober täglich außer Montags; außerhalb der Saison nach Vereinbarung beim Gemeindeamt Frýdštejn, Tel. 483 393 060); neben der Aussicht vom Turmgipfel sind auch die in den Felsen ausgehauenen Kellerräume beliebt. Frýdštejn gehört auch zum gesuchten Objekten der Filmemacher, für alle hier gedrehten Werke sei wenigstens das Märchen „Die Prinzessin und der fliegende Schuster“ erwähnt.
Kontakt
Geopark UNESCO Český ráj
Jiří Vlasák
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