Po hradech a zříceninách Českého středohoří
Burg Kostenblat
Unweit des Dorfs Kostomlaty pod Milešovkou (Kostenblat) stand einst auf einem Hügel eine Burg, die die Herren von Ossegg wahrscheinlich schon vor 1333 bauten. Zu Anfang der Hussitenkriege besaß Albrecht Škopek von der Duba die Burg Kostenblat. Er verteidigte sie gegen die Hussitenangriffe, jedoch um den Preis großer Beschädigungen. 1434 in der Zeit der Schlacht bei Lipan wurde die Burg vom Hussitenhauptmann Jakoubek z Vřesovic (Jakob von Wrzessowitz) belagert. Obwohl der Angriff nicht erfolgreich war, wird er 1435 als Besitzer von Kostenblat genannt. In folgenden Streiten um die Burg mit den Herren von der Duba wurde er zum Sieger und die Linie seiner Nachkommen trug in ihrem Namen auch den Ortsnamen Kostenblat. Die Herren von Wrzessowitz besaßen das Herrschaftsgut bis zum Anfang des Dreißigjährigen Kriegs, mit dem Beginn der Renaissance im 16. Jh. verlor die Burg jedoch an Bedeutung und verkam allmählich. Erst am Ende des 18. Jh. wurde sie wieder bewohnt, als in ihrem Vorwerk ein Gasthaus errichtet wurde. Der Zugangsweg steigt um den höheren Kern hinauf und überquert in einen Zwinger, der um ein Trapezvorwerk aufgebaut wurde. Das Vorwerk betrat man durch ein kleineres Tor, das von der linken Seite von einem Zylinderturm gesichert wurde. Dieser war Bestandteil des Umfassungswalls und hatte einen viereckigen Innenschacht. Die Burg selbst war mit Zwingern umgeben, die über zwei viereckige Basteien verfügte. An der südwestlichen Ecke des Umfassungswalls erhebt sich ein runder Turm, der von einem engeren Anbau und einem umlaufenden Wandelgang umschlossen ist. Den bewohnbaren Teil stellten zwei parallele Paläste dar. Der sich am Turm befindende Palast wurde in der ersten Hälfte des 15. Jh. erweitert und erhöht. Von den Palästen blieben hohe Einfassungsmauern stellenweise mit Kavernen an Stelle der Fenster erhalten. Bis heute sind relativ weiträumige Reste von oberirdischem Mauerwerk erhalten, wodurch die Burg für Besucher sehr interessant ist.