Po hradech a zříceninách Českého středohoří
Ostrý
Die Ruine der gotischen Burg Ostrý befindet sich etwa anderthalb Kilometer südöstlich von Milešov (Mileschau). Die Burg, welche auf einem Basaltberg des Böhmischen Mittelgebirges gelegen ist, wurde wahrscheinlich um 1433 von Václav Kaplíř von Sulevice (Wenzel Kaplirz de Sulewicz) errichtet. Sie blieb bis zum Jahre 1505 im Besitz ihres Gründerstammes. Ein Dokument beweist ihre Existenz noch im Jahre 1536, in späterer Zeit hält man sie für zerstört. Die Burg wurde in drei Höhenebenen gebaut. Die Vorburg befand sich im niedrigsten Teil, in den zwei höheren Teilen lag die Kernburg. Der Zugangsweg führt entlang dem Südhang bis zum Felsenkamm, an dem die vordere Burgmauer anlag. Die linke Seite des Wegs säumen bis heute Überreste der ursprünglichen Burgmauer, die aus großen, ohne Verbindungsmaterial aufeinander gestellten Basaltsteinen gebaut wurde. Die Burgmauer schließt sich an die fünfseitige Bastion, deren Mauerwerk schon mit Mörtel verbunden war, an. Die Bastion verfügt über einen auffälligen Sockel, da sie an einem steilen Abhang stand. Der Weg führte durch ein anderes Tor durch, von dem nur die südliche Wand erhalten blieb. Neben dem Tor gibt es bis heute einen Keller mit Tonnengewölbe. Den kleinen Innenhof betrat man durch ein kleines, bis heute teilweise erhaltenes Tor. Es ist nicht bekannt, wie der östliche Teil der Kernburg aussah. Den höchsten Punkt auf dem Berg hatte der Hauptpalast innen. Auf der westlichen Seite stand eine siebenseitige Bastion, deren Teil man noch heute sehen kann. Vom Kern der Burg wurde die Bastion durch ein Graben getrennt, in dem sich ein Felsblock erhebt. Dieser diente wahrscheinlich als ein Pfeiler der Brücke, die den Zugang in die Bastion ermöglichte. Älteren Abbildungen zufolge befand sich eine ähnliche Bastion auch auf der anderen Seite der Burg. Wie die meisten Burgen im Böhmischen Mittelgebirge stand auch diese Burg aus strategischen Gründen auf einem höheren Berg.