Technické památky jižních Čech
Einhemmstelle – Kaplice
Das Warnzeichen, die Einhemmstelle, war ein vierseitiger Pfeiler mit der Abbildung eines Hemmschuhgriffs der Schleifbremse einer Kutsche und markierte die Stelle, wo der Fuhrmann anfangen sollte, den Wagen abzubremsen, damit er ins Pferdegespann nicht stoßt. Die Einhemmstellen wurden ebenfalls auf der Pferdebahn zwischen Linz und Budweis verwendet. Die Einhemmstellen stehen bis zu der heutigen Zeit links von der Straße, weil man auf unserem Gebiet bis zum Jahre 1939 links fuhr. Der Pfeiler wurde oft weiß angestrichen und das Relief der Bremse war schwarz. Die Schleifbremse wurde im Tschechischen unterschiedlich genannt, zum Beispiel čuba, šupka (vom deutschen „Schubben“), bota, babka, korýtko, koloběh, zarážka, korýtek. Die Einhemmstellen gehören zu den ältesten Verkehrszeichen. Es ist nicht genau bekannt, seit wann die Einhemmstellen auf dem böhmischen Gebiet genutzt werden, man setzt jedoch voraus, dass sie bereits seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendet werden. Im Patent von Maria Theresia über die Reichstraßen vom Jahre 1778 wird es bereits von der Verwendung vom „Schubben“ gesprochen. In der Tschechischen Republik blieben nur ein wenig dieser Steine erhalten, obwohl es sich um ein relativ übliches Zeichen handelte. Dokumentiert wurden einige der erhaltenen Zeichen in Hodkovice nad Mohelkou, Kaplice, Mirotice, Nažidla, Netřebice, Orlík nad Vltavou, Petrovice, Radostín, Radčice, Rožmberk und Suchdol.